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Am Kindertag: Gratisfahrten für die Kleinsten auf dem gesamten Streckennetz der HSB


Freitag, 26. Mai 2023

Wernigerode – Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni erwartet die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) auch in diesem Jahr wieder die jüngsten Fahrgäste mit einer besonderen Aktion: Alle Kinder im Alter bis einschließlich 14 Jahren fahren an diesem Tag auf dem gesamten über 140 km umfassenden Streckennetz der Brocken-, Harzquer- und Selketalbahn kostenfrei. Benutzt werden können alle fahrplanmäßig verkehrenden Züge.

Den aktuellen Fahrplan der HSB gibt es auf der Homepage im Internet auf www.hsb-wr.de bzw. telefonische Auskünfte unter Telefon 03943/558-0.

 






Noch Tickets für Walpurgis-Dampfzug "Harzer Hexenpress" nach Schierke erhältlich


Mittwoch, 19. April 2023

m 30. April startet in Wernigerode wieder der traditionelle „Harzer Hexenexpress“ der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen e. V. (IG HSB). Die Fahrt des bunt geschmückten und bei Groß wie Klein gleichermaßen beliebten Dampfzuges mit Hexen und Teufeln an Bord führt dabei am späten Nachmittag von der „Bunten Stadt am Harz“ über Drei Annen Hohne zur großen Walpurgisfeier in Schierke. Die Rückkehr nach Wernigerode erfolgt dann gegen 2:00 Uhr nachts.

Tickets für die außergewöhnliche Sonderfahrt sind derzeit auch noch online auf der Homepage der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) unter www.hsb-wr.de sowie bei der Tourist-Information im Rathaus der Stadt Wernigerode erhältlich.






Bauarbeiten an einem Bahnübergang der HSB in Gernrode


Freitag, 31. März 2023

Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) führt vom 3. bis zum 6. April Bauarbeiten am Bahnübergang in der Otto-Franke-Straße in Gernrode durch. Hierbei werden unter halbseitiger Sperrung Asphaltierungsarbeiten am Bahnübergang durchgeführt.

Die Geschäftsleitung der HSB bittet alle Anwohner und Verkehrsteilnehmer für die entstehenden Unannehmlichkeiten während dieser notwendigen Bauarbeiten um Verständnis. Der Zugverkehr auf dem gesamten Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen wird von diesen Bauarbeiten nicht beeinträchtigt.





Ab 1. April gilt bei den Harzer Schmalspurbahnen der Sommerfahrplan


Donnerstag, 30. März 2023

Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) startet auch in diesem Jahr wieder früh in den Sommer. Bereits ab dem 1. April gilt der neue Sommerfahrplan. Er ist bis zum 31. Oktober gültig und umfasst auf Grundlage der Verkehrsverträge mit den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder ein umfangreiches Fahrtenangebot auf dem 140,4 km langen Streckennetz. Dabei kehrt an einzelnen Tagen wieder ein zweiter Dampfzug auf die Selketalbahn zurück. Ab dem 1. Mai gilt mit Ausnahme der Brockenbahn auch das neue „Deutschlandticket“ in den Zügen der HSB.

Wie gewohnt verkehren ab dem 1. April wieder elf tägliche Züge je Fahrtrichtung auf der stark frequentierten Brockenbahn von Drei Annen Hohne zum Brocken. Ab Wernigerode, wo Anschluss an die Züge aus Richtung Halle (Saale), Magdeburg und Hannover besteht, ist der höchste Harzgipfel dabei sieben Mal pro Tag erreichbar. Freitags bis dienstags kommt bei zwei nachmittäglichen Fahrten zum Brocken erneut eine Diesellok („Harzkamel“) anstelle der üblichen Dampflok zum Einsatz. Das Zugangebot von Wernigerode zum Brocken wird an ausgewählten Tagen noch durch den historischen Traditionszug ergänzt, wobei hier neben der Sitzplatzgarantie auch eine Reiseleitung im Reisepreis enthalten ist. Weitere Sonderfahrten finden darüber hinaus auf dem gesamten Streckennetz statt.

Auf der Harzquerbahn enthält der neue Sommerfahrplan neben Triebwagenverbindungen auch weiterhin den täglichen Dampfzug von Wernigerode über Elend, Sorge und Benneckenstein nach Eisfelder Talmühle und zurück. Ebenfalls täglich startet um 10:33 Uhr im thüringischen Nordhausen wieder der durchgehende Dampfzug zum Brocken, wobei hier die Zuganschlüsse aus Richtung Erfurt, Kassel und Halle (Saale) berücksichtigt werden. Die Rückkehr des Dampfzuges nach Nordhausen erfolgt nach einem über einstündigen Gipfelaufenthalt um 17:51 Uhr. Für Fahrgäste aus dem Südharz, die einen längeren Brockenaufenthalt wünschen, gibt es pro Fahrtrichtung jeweils eine weitere Verbindung mit Umstieg in Drei Annen Hohne. Dabei verlässt ein Triebwagen um 8:33 Uhr in Nordhausen, die Rückkehr erfolgt um 19:52 Uhr. Hierdurch sowie durch die mögliche Kombination mit dem Nordhäuser Dampfzug sind für Fahrgäste aus dem Südharz flexible Gipfelaufenthalte von ein, zwei oder fünf Stunden möglich.

Für eine Tagestour aus Nordhausen und Wernigerode in die jeweils andere Stadt enthält der neue Sommerfahrplan am frühen Vormittag auch weiterhin eine umsteigefreie Triebwagenfahrt. Am späten Nachmittag geht es dann jeweils wieder direkt zum jeweiligen Ausgangspunkt der Reise zurück. Von Nordhausen aus bestehen darüber hinaus zwei tägliche Direktverbindungen mit Triebwagen in Richtung Selketal. Für den Schüler- und Berufsverkehr wird zwischen Nordhausen und Ilfeld auch weiterhin ein dichter Taktfahrplan mit Triebwagen und Zweisystem-Stadtbahnen der Verkehrsbetriebe Nordhausen (VBN) angeboten. Aufgrund von Fahrzeugengpässen muss während des gesamten Sommerfahrplans allerdings eine vormittägliche Triebwagenfahrt von Eisfelder Talmühle nach Nordhausen durch einen Bus ersetzt werden. Die Haltestellen des Ersatzverkehrs werden durch Aushänge an den Stationen bekanntgegeben.

Auf den Strecken der Selketalbahn mit den Eckpunkten in der Welterbestadt Quedlinburg, wo Anschluss an die Züge aus Richtung Magdeburg und Thale besteht, in Alexisbad, Harzgerode, Stiege, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle weitet die HSB ihr Dampfzugangebot ab dem 1. April aus. So kehrt nach mehrjähriger Unterbrechung von Donnerstag bis Samstag wieder ein zweiter Dampfzug ins Selketal zurück. Dieser fährt nach vorheriger Zuführung von Gernrode (Harz) jeweils um 9:40 Uhr von Quedlinburg nach Hasselfelde, von dort anschließend weiter nach Harzgerode und kehrt dann um 15:15 Uhr nach Quedlinburg bzw. um 15:45 Uhr nach Gernrode (Harz) zurück. Darüber hinaus verkehrt auch weiterhin der gewohnte tägliche Dampfzug auf den Strecken der Selketalbahn. Seine erste Tour startet um 7:36 Uhr in Gernrode (Harz) nach Harzgerode. Bei der zweiten Tour geht es um 10:30 Uhr von Quedlinburg nach Alexisbad. Und am Nachmittag startet er dann um 14:42 Uhr erneut in der Welterbestadt und begibt sich anschließend auf die lange Tour über Stiege nach Eisfelder Talmühle und zurück. Auch der Brocken ist aus dem Selketal nach wie vor täglich per Zug erreichbar. Die Tour beginnt jeweils um 8:30 Uhr mit einem Triebwagen in Quedlinburg und führt über Eisfelder Talmühle, wo Anschluss an den Nordhäuser Dampfzug zum höchsten Harzgipfel besteht. Nach über einer Stunde Aufenthalt geht es von dort dann mit einem Umstieg in Eisfelder Talmühle mit Dampfzügen wieder zurück in Richtung Quedlinburg.

Ab dem 1. Mai gilt auf den Strecken der Harzer Schmalspurbahnen auch das neue „Deutschlandticket“ in allen fahrplanmäßig verkehrenden Zügen. Ausgenommen hiervon ist der Abschnitt zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken. Das neue Ticket wird ab dem 3. April auch über die HSB-Homepage unter www.hsb-wr.de erhältlich sein. Jeder, der das Abonnement hier abschließt, erhält einmalig einen Gutschein für eine einfache Fahrt zum Brocken. Auf seinen Onlineseiten hält das Unternehmen ebenfalls nähere Informationen zum neuen Sommerfahrplan, allen weiteren Angeboten sowie eine elektronische Fahrplanauskunft bereit. Informationen gibt es auch telefonisch unter 03943/ 558-0 sowie in allen Verkaufsstellen der HSB.






Harzer Schmalspurbahnen blicken auf 2022 zurück

Positive Entwicklung nach dem Corona-Ende, optimistischer Blick aufs laufende Jahr und Zukunftsprojekte


Montag, 20. März 2023

Nach dem weitgehenden Ende der Corona-Pandemie haben sich im vergangenen Jahr neben dem Tourismus in der Harzregion auch die Fahrgastnachfrage und die Einnahmen der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) wieder erholt. Zwar wurde das Niveau der Vor-Coronazeit noch nicht wieder erreicht, aber der positive Entwicklungstrend lässt das kommunale Bahnunternehmen optimistisch auf das laufende Jahr blicken. Mit der Eröffnung der neuen Dampflokwerkstatt in Wernigerode nahm es im vergangenen Jahr zudem eine wichtige Weichenstellung für seine Zukunft vor. Auch mögliche Erweiterungen des Streckennetzes sind perspektivisch nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus erwägt die HSB zukünftig auch den Einsatz alternativer Brennstoffe bei den beliebten Dampflokomotiven.

Waren die HSB-Jahre 2020 und 2021 noch durch erhebliche coronabedingte Angebots- und Fahrplanreduzierungen geprägt, so sind im vergangenen Jahr zumindest diese Einschränkungen vollständig entfallen. Allerdings galt in den Zügen auch weiterhin die bei Fahrgästen zumeist unbeliebte und erst kürzlich aufgehobene Maskenpflicht. Unterm Strich bescherte der nach Corona im Harz wieder aufblühende Tourismus dem Unternehmen in 2022 ein höheres Fahrgastaufkommen. So waren in den Zügen der HSB rund eine Million Reisende und damit bereits über dreißig Prozent mehr Gäste als noch im Vorjahr unterwegs. Das Vor-Corona-Niveau von 1,2 Millionen Fahrgästen im Jahre 2019 wurde jedoch noch nicht wieder erreicht. Auch witterungsbedingte Einflüsse sowie die beiden großen Waldbrände im Nationalpark Harz im August und September wirkten sich auf die Fahrgastzahlen aus. So musste hierdurch der Zugverkehr auf der wirtschaftlich wichtigen Brockenstrecke an insgesamt 37 Tagen vollständig ruhen, an weiteren fünfzehn Tagen konnte nur ein eingeschränkter Betrieb – zum Teil ausschließlich mit Diesellokomotiven – stattfinden.

Der insgesamt positive Fahrgasttrend spiegelt sich in allen Bereichen des HSB- Streckennetzes wider. In der Brockenbahn fuhren mit 472.000 Fahrgästen schon wieder rund zwanzig Prozent mehr Reisende als noch im Vorjahr. Auf der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen ist mit 339.000 beförderten Personen ein Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Coronajahr 2021 zu verzeichnen, auf der Selketalbahn mit 76.000 Fahrgästen sogar ein Zuwachs um 145 Prozent. Auch bei den Sonder- und Charterzugfahrten ging es im vergangenen Jahr wieder aufwärts. Hier nahm die Nachfrage aufgrund des Wegfalls der Angebotseinschränkungen um 62 Prozent auf insgesamt 21.000 Gäste zu. Für das laufende Jahr sind erneut zahlreiche Sonderfahrten vorgesehen. Auch lässt die HSB ab dem 3. November Goethes Literaturklassiker „Faust“ mit der neuen Veranstaltung „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ auf den höchsten Berg des Harzes mit zunächst neun Aufführungen zurückkehren.

Vor dem Hintergrund der seit vergangenem Frühjahr angespannten weltpolitischen Lage und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen hat die HSB in 2022 allerdings auch die wachsende Konsumzurückhaltung bei Urlaubern und Einheimischen zu spüren bekommen. So wuchs der Jahresumsatz infolge der gestiegenen Fahrgastnachfrage zwar an, die dabei erzielten ca. 12 Millionen Euro blieben jedoch noch immer um rund neunzehn Prozent hinter dem Vor-Corona-Niveau von 2019 zurück. Der von Bund und Ländern nach 2021 erneut aufgespannte „Rettungsschirm“ für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) konnte die finanziellen Verluste weitgehend ausgleichen. Ausgeglichen wurden auf diesem Wege auch die durch das „9-Euro-Ticket“ verursachten Mindereinnahmen. Mit dem bundesweit von Juni bis August gültigen Sonderticket konnten mit Ausnahme der Brockenstrecke ebenfalls alle fahrplanmäßigen Züge der Harzer Schmalspurbahnen genutzt werden. Die gleiche Regelung wird ab dem 1. Mai auch für das neue „Deutschlandticket“ gelten, welches ab Anfang April bei der HSB erhältlich sein wird.

Im vergangenen Jahr sind die Aufwendungen in allen Geschäftsbereichen der HSB weiterhin gestiegen. Eine Anpassung der Ticketpreise zum 1. März war daher auch in diesem Jahr unvermeidbar. Die Änderungen fielen jedoch trotz der erheblich gestiegenen Beschaffungspreise, insbesondere für Energie, moderat aus. So konnte ein Teil der Kostensteigerungen durch die verkehrsvertraglichen Regelungen mit dem Land Sachsen-Anhalt abgefedert werden. Angehoben wurden lediglich alle Tarife, die Fahrten zum Brocken miteinschließen. Die Fahrpreise für das übrige Netz blieben stabil. So kosten Brockenfahrten seit Beginn dieses Monats 35 Euro für die einfache Fahrt und 53 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Auch weiterhin bietet die HSB nachmittags vergünstigte Hin- und Rückfahrten für Brockenfahrer sowie attraktive Preisnachlässe auf dem gesamten Streckennetz an.

Begleitet von Beschaffungs- und Lieferengpässen, Kostensteigerungen sowie Terminverzögerungen bei den ausführenden Werken hat die HSB seit vergangenem Jahr bis zum heutigen Tag auch wieder zahlreiche Untersuchungen und Bedarfsinstandsetzungen an ihrem rollenden Material durchgeführt. Insgesamt wurden diese Arbeiten an elf Dampflokomotiven, einer Diesellokomotive, vier Triebwagen und fünf Reisezugwagen in externen Werken sowie in der eigenen Fahrzeugwerkstatt in Wernigerode abgeschlossen. Für das laufende Jahr sind an vier Dampflokomotiven, zwei Diesellokomotiven, drei Triebwagen sowie zehn Reisezugwagen Untersuchungen und Instandsetzungen vorgesehen bzw. bereits begonnen worden. Darunter auch an der Diesellokomotive 199 892 und der 126 Jahre alten Mallet-Dampflok 99 5902, die beide nach zum Teil längerer Abstellzeit zur Verstärkung des Fuhrparks wieder in den Betriebs- bzw. Sonderzugdienst zurückkehren werden.

Vor dem Hintergrund des politisch in vielen Bereichen angestrebten Kohleausstiegs erwägt die HSB im Zuge einer erforderlichen Neubekesselung zudem den Einbau einer Leichtölfeuerung bei der „Brockenlok“ 99 7244. Auch Pflanzenöle können hier zukünftig als Brennstoff verwendet werden. Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte das Unternehmen gemeinsam mit der beauftragten Hochschule Nordhausen eine Studie zu alternativen Brennstoffen vorgestellt, bei der u. a. auch die Eignung von Wasserstoff untersucht worden war. Erste praktische Erprobungen mit der im Ergebnis bislang favorisierten Pyrolysekohle sind noch in diesem Jahr vorgesehen.

Um zukünftig bei der schweren Instandhaltung der betagten Dampfrösser unabhängiger von Dritten agieren zu können, hat die HSB am 17. Juni mit der offiziellen Eröffnung der neuen Dampflokwerkstatt in Wernigerode die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Mit der 99 7238 rollte an diesem Tag die erste zu untersuchende Dampflokomotive in die neue Halle ein und läutete damit ein neues Instandhaltungszeitalter bei den Harzer Schmalspurbahnen ein. In den kommenden Monaten wird die HSB dann im bislang größten Bauprojekt ihrer Geschichte auch noch den touristischen Innenbereich für Besucher öffnen. Bis zum Herbst ist zudem die durch das Land Sachsen-Anhalt finanziell unterstützte Fertigstellung des Lern- und Erlebnisgeländes für Kinder und Erwachsene im Außenbereich vorgesehen.

Mit finanzieller Unterstützung der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen führte die HSB im vergangenen Jahr auch wieder zahlreiche Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten an ihrer betrieblichen Infrastruktur durch. So wurden auf Grundlage der im Jahre 2020 mit dem Land Sachsen-Anhalt abgeschlossenen Vereinbarung über die Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen der HSB u. a. auf einer Länge über 1.400 Metern Gleise erneuert, weitere rund 2.300 Meter werden im laufenden Jahr folgen. Ebenfalls renovierte das Unternehmen diverse Sozialräume und beendete die Sanierung des in direkter Nachbarschaft zur Verwaltung erworbenen Gebäudes, in dem zusätzlich benötigte Büroräume entstanden sind. Im Zuge weiterer Maßnahmen begann die HSB mit der Fassadensanierung am Empfangsgebäude ihres Bahnhofs Steinerne Renne, der Abschluss ist im laufenden Jahr vorgesehen. In diesem Jahr werden darüber hinaus noch die bereits begonnenen Instandsetzungsarbeiten an der Dachkonstruktion und des Innenbereiches mit kompletter Modernisierung der Fahrkartenausgabe des Bahnhofs Brocken sowie die umfassende Digitalisierung des betrieblichen Funknetzes abgeschlossen. Zudem stehen u. a. auch weitere Renovierungsarbeiten an Empfangsgebäuden, die Sanierung eines Brückenbauwerks sowie die Erneuerung eines Bahnsteigs in Schierke auf dem Programm. Auch die technische Absicherung von insgesamt vier Bahnübergängen ist perspektivisch bis zum Ende des Jahres 2025 vorgesehen.

Und das derzeit 140,4 km umfassende und zu unterhaltende Streckennetz der HSB aus Harzquer-, Brocken- und Selketalbahn könnte zukünftig noch wachsen. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres bekamen mögliche Streckenerweiterungen regionalpolitischen Auftrieb, als Gesellschafter und Aufsichtsräte der HSB geschlossen dafür votierten, eine Anbindung des niedersächsischen Braunlage und der Westernstadt Pullman City in Hasselfelde an das HSB-Streckennetz anzustreben. Die Ergebnisse der jeweiligen Machbarkeitsstudien werden noch in diesem Jahr erwartet.

Zu den besonderen Herausforderungen des 280 Mitarbeiter umfassenden Unternehmens zählt nach wie vor auch die Personalgewinnung. So läuft der Generationswechsel auf allen Ebenen ungebrochen weiter. Auch für dieses Jahr sind wieder Neueinstellungen vorgesehen. Gesucht werden weiterhin Fachkräfte für den Fahrbetrieb sowie ingenieurtechnische und kaufmännische Nachwuchskräfte. Während in 2022 sechs neue Auszubildende ihre Lehre bei der HSB begonnen und vier Lehrlinge diese erfolgreich beendet haben, starten im laufenden Jahr nun erneut sechs junge Menschen ihre Ausbildung als Industriemechaniker, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Kaufmann/-frau für Verkehrsservice. Insgesamt haben seit 1997 bereits 79 Berufsstarter eine Lehre bei der HSB erfolgreich absolviert. Das Unternehmen bietet seinen Nachwuchskräften mit Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zum Meister oder Abteilungsleiter gute Berufsperspektiven. Neben den Berufsausbildungen spielen aber auch interne Aus- und Weiterbildungen eine wichtige Rolle. Insgesamt 58 Mitarbeiter haben bei fünfzehn im vergangenen Jahr angebotenen Lehrgängen erfolgreiche Abschlüsse erzielt.

Ein weiterer Generationswechsel mit Nachwuchs aus eigenem Hause steht im kommenden Sommer auch an der Spitze der HSB bevor. So wird die 35-jährige Katrin Müller, seit elf Jahren im Unternehmen und derzeit verantwortlich für Marketing und Vertrieb, ab dem 1. Juli die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Matthias Wagener antreten, der in den altersbedingten Ruhestand gehen wird.

Die bewährte „Solidargemeinschaft“ der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen, die auf Grundlage der seit 2021 gültigen Verkehrsverträge Aufgabenträger für den Betrieb auf den HSB-Strecken sind, sowie der neun kommunalen Gesellschafter bildet auch zukünftig die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Eisenbahn und Tourismus.





Untersuchte "Brockenlok" kehrt nach Wernigerode zurück

126-jährige Mallet-Dampflok tritt im Gegenzug Reise zur Untesuchung an


Dienstag, 7. März 2023

Am heutigen Morgen kehrte die „Brockenlok“ 99 7232 der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) auf einem Straßentieflader aus dem thüringischen Meiningen nach Wernigerode zurück. Im dortigen Dampflokwerk hatte die Maschine nach einem Treibstangenbruch im Januar des vergangenen Jahres eine umfangreiche Reparatur sowie anschließend eine große Untersuchung erhalten. Die im Jahre 1955 in Dienst gestellte Dampflokomotive gehört zu einer Serie von insgesamt siebzehn rund 700 PS starken „Brockenloks“ im Bestand der HSB. Sie wird nach Abschluss der erforderlichen Restarbeiten nun wieder für die kommenden Jahre den einsatzfähigen Fuhrpark ergänzen.

Im Gegenzug trat heute früh dann die Mallet-Dampflok 99 5902 auf dem Straßenwege die Reise ins Dampflokwerk Meiningen an. Die im Jahre 1897 für den Dienst auf der Harzquer- und Brockenbahn gebaute Lokomotive wird hier nach mehrjähriger Abstellzeit eine umfassende Untersuchung erhalten, um zum Jubiläum „125 Jahre Harzquer- und Brockenbahn“ im kommenden Jahr wieder für den Sonderzugdienst zur Verfügung zu stehen. Neben zwei weiteren 1897 und 1898 gebauten und bei der HSB noch vorhandenen Lokomotiven der vierzylindrigen Mallet-Bauart gehört die 99 5902 noch zur originalen Ursprungsausstattung der ehemaligen Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn Gesellschaft (NWE). Eine vierte ebenfalls noch zum heutigen Bestand des kommunalen Bahnunternehmens zählende Mallet-Dampflok kam im Jahre 1920 in den Harz.

Insgesamt verfügt die HSB über 25 Dampflokomotiven der Baujahre 1897 bis 1956, die jedoch nicht alle betriebsfähig sind. Noch heute werden die beliebten Dampfrösser täglich auf dem insgesamt 140,4 km umfassenden Streckennetz im Harz täglich fahrplamäßig eingesetzt.




Harzer Schmalspurbahnen passen Ticketpreise zum Brocken ab dem 1. März an


Mittwoch, 22. Februar 2023

Wie bereits in den Vorjahren passt die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) auch in diesem Jahr ihre Tarife zum 1. März an die wirtschaftliche Entwicklung an. Erhöht werden dabei diesmal ausschließlich die Preise für alle Fahrtangebote zum Brocken, die Preise auf der Harzquer- und Selketalbahn bleiben unverändert.

Vor dem Hintergrund der in allen Bereichen des kommunalen Bahnunternehmens weiterhin steigenden Aufwendungen ist die Anpassung der Fahrpreise auch in diesem Jahr unvermeidbar. Daher erhöht die HSB ab Beginn des kommenden Monats den für alle Stationen im 140,4 km umfassenden Streckennetz einheitlich geltenden Sondertarif zum Brocken. Dabei wird der Preis für die einfache Fahrt zum höchsten Berg des Harzes ab dem 1. März um einen Euro auf einheitlich      35 Euro angehoben, für Hin- und Rückfahrten steigt der Preis um zwei Euro auf 53 Euro. Beibehalten wird das vergünstigte Angebot für Reisende, die nachmittags zum Gipfel fahren möchten. Sie bezahlen ab März 46 Euro für die Hin- und Rückfahrt, bislang waren es 44 Euro.

Angehoben werden auch die Preise für die Mehrtageskarten und alle weiteren Angebote, welche Fahrten zum höchsten Harzgipfel miteinschließen. So wird der Preis für die auf dem Gesamtnetz gültige MiniGruppenCard für maximal zwei Erwachsene mit bis zu drei Kindern um sechs Euro auf 125 Euro angehoben. Die Karte bietet bereits bei einem mitreisenden Kind zwischen 6 und 14 Jahren eine Ermäßigung gegenüber dem Erwerb von Einzelfahrkarten. Bei weiteren mitreisenden Kindern fällt die Ersparnis umso höher aus. Die Preise für die 3- und 5-Tagekarten, die für beliebig viele Fahrten auf dem Gesamtnetz gültig sind, werden um sechs Euro auf 105 Euro bzw. um zehn Euro auf 159 Euro angehoben.

Für Reisende, die nicht zum Brocken reisen und stattdessen Fahrten auf den landschaftlich ebenfalls sehr reizvollen Strecken der Harzquer- und Selketalbahn unternehmen möchten, bleiben die bestehenden und entfernungsabhängigen Ticketpreise unverändert bestehen. Auch die vergünstigten Angebote für Fahrten außerhalb des Abschnitts zwischen Schierke und dem Brocken gelten ohne Veränderung fort. So bleibt der attraktive Familientarif auch weiterhin bei zwei vollzahlenden Erwachsenen mit einem Aufschlag von nur zwei Euro für bis zu drei Kinder bestehen. Konstant bei 44 Euro bleibt auch der Preis für das beliebte Kurzurlaubsticket, dass an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf der Harzquer- und Selketalbahn gilt. Kinder zwischen 0 und 5 Jahren fahren nach wie vor auf dem gesamten Streckennetz entgeltfrei.

Tickets und Informationen zu allen Angeboten rund um die Harzer Schmalspurbahnen sind auf der Homepage der HSB unter www.hsb-wr.de sowie in allen Verkaufsstellen und Dampfläden erhältlich.



Katrin Müller wird ab dem 1. Juli neue HSB-Geschäftsführerin

Langjähriger Geschäftsführer Matthias Wagener geht in den Ruhestand


Montag, 20. Februar 2023

Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) bekommt ab dem 1. Juli eine neue Geschäftsführerin. Katrin Müller, seit zwölf Jahren im Unternehmen tätig und bislang verantwortlich für das Marketing und den Vertrieb der HSB, tritt die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Matthias Wagener an, der am 30. Juni in den altersbedingten Ruhestand verabschiedet wird. Darüber hat der Aufsichtsrat der HSB in seiner heutigen Sitzung im Wernigeröder Rathaus entschieden.

Mit der Wahl von Katrin Müller zur neuen Geschäftsführerin verbindet das Aufsichtsgremium der Harzer Schmalspurbahnen einen Aufbruch in die Zukunft und sendet damit gleichzeitig auch ein Signal an die HSB-Beschäftigten zur Bestandssicherung. „Der Aufsichtsrat möchte mit der neuen Geschäftsführerin die Zukunftsthemen der Harzer Schmalspurbahnen angehen, um auch weiterhin diesem touristischen Leuchtturm im Harz Strahlkraft zu verleihen“, freute sich der HSB-Aufsichtsratsvorsitzende und Harzer Landrat Thomas Balcerowski über die heutige Entscheidung zur Wahl der 35-jährigen.

Für die ca. 280 Mitarbeiter der Harzer Schmalspurbahnen sowie in der Harzregion ist die in Quedlinburg geborene und in Rieder aufgewachsene Katrin Müller keine Unbekannte. Nach Studienabschlüssen als Bachelor im walisischen Cardiff und als Master an der Hochschule Harz in Wernigerode startete sie im Jahre 2011 ihre berufliche Laufbahn bei der HSB. Zunächst als Referentin im Bereich Marketing- und Vertrieb, zwei Jahre später dann bereits als Leiterin des Bereichs. Im Jahre 2019 kam noch die Position als stellvertretende kaufmännische Leiterin hinzu, und seit letztem Jahr auch die amtierende Leitung der Personalabteilung infolge einer Elternzeitvertretung.

HSB-Aufsichtsratschef Thomas Balcerowski begrüßte nach der heutigen Aufsichtsratssitzung nicht nur die Neubesetzung an der Spitze des Bahnunternehmens, er sprach gleichzeitig auch dem bisherigen langjährigen Geschäftsführer, der am 30. Juni in den altersbedingten Ruhestand verabschiedet wird, seine große Dankbarkeit für die geleistete Arbeit der letzten Jahre aus. „Matthias Wagener hat nach der politischen Wende Verantwortung für die HSB übernommen und sie zu einem wichtigen touristischen Leuchtturm im Harz gemacht“, würdigte Balcerowski dessen Arbeit und Wirken als Geschäftsführer. Wagener hatte diese Position im Mai 1997 als Justitiar des damaligen Landkreises Wernigerode zunächst vorübergehend übernommen. Im April 1999 wurde daraus dann jedoch eine hauptamtliche Tätigkeit, in deren Laufzeit bis heute zahlreiche Meilensteine für das Unternehmen und die Harzregion gesetzt worden sind.


Harzer Schmalspurbahnen lassen "Faust" auf den Brocken zurückkehren

Neue Veranstaltung "Faust auf dem Brocken - Rocktheater nach Goethe" startet am 3. November


Mittwoch, 8. Februar 2023

Nachdem der ursprünglich für das Frühjahr 2020 vorgesehene Start der neuen Veranstaltung „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ coronabedingt mehrfach verschoben werden musste, geht es am 3. November nun endlich los. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) lässt Johann Wolfgang von Goethes Literaturklassiker in neuer Form auf den höchsten Berg des Harzes mit zunächst neun Herbstveranstaltungen zurückkehren.

„Goethe“, „Faust“, der „Brocken“ und die „Brockenbahn“: Diese vier Themen gehören für die HSB einfach zusammen. Und so veranstaltete das kommunale Bahnunternehmen bereits seit 2006 mit „Faust -Die Rockoper auf dem Brocken“ ein erfolgreiches Gesamtpaket aus Dampfzugfahrt, Aufführung und „teuflischem Mephisto-Mahl“. Bis dann im Herbst 2019 nach insgesamt 387 Aufführungen mit rund 90.000 Zuschauern der letzte Vorhang auf dem Brocken fiel.

Ab dem 3. November wird es gemeinsam mit der produzierenden Rocco Pera GmbH und dem Brockenwirt sowie mit der Unterstützung durch Radio SAW nun ein komplett neues Stück geben: „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ (Lizenz: „FAUST´n´Roll – Rocktheater nach Goethe“). Und das mit einer von Jimmy Gee und Martin Constantin völlig neu komponierten sowie von der Jimmy Gee Band gespielten Musik, welche die Zuschauer mit rockig bis sanften Klängen durch die bunte Show begleiten wird. Neu ist auch das aus der Feder von Hartmut Hecht und Michael Manthey stammende Libretto. Die Regie führt der bereits aus den Vorjahren bekannte Christian Venzke, der auch für die Choreografie verantwortlich zeichnet und als Schauspieler wieder in seiner Stammrolle „Dr. Faust“ auftreten wird. Geblieben ist dagegen das bewährte Erfolgsrezept des Gesamtevents aus Goethes originalen Texten, der An- und Abreise im dampfenden „Mephisto-Express“ mit Hexen und Teufeln an Bord sowie dem teuflischen „Mephisto-Mahl“ in der Brockenherberge.

In das neue Stück haben die langjährigen Partner HSB, Brockenwirt und Michael Manthey mit ihren Teams nicht nur viel Herzblut, sondern auch ihre umfassenden Erfahrungen der erfolgreichen Vorjahre mit einfließen lassen. Die Zuschauer erwartet eine mitreißende Aufführung mit einigen Überraschungen. So ist die Rolle des „Mephisto“ erstmalig als weibliche und theatralisch-rockige „Mephista" besetzt, die sich noch im Laufe des Spiels in einen „menschlichen Frauen-Teufel“ verwandelt und schließlich zu einer Mischung von beidem wird. Auch „Goethe“ selbst wird in Erscheinung treten und – gespielt von Martin Constantin - eine Wandlung vom Künstler und Kommentator bis hin zu Gott sowie einer Hexe durchlaufen. Es bleibt bis zuletzt spannend, wenn im Finale sogar ein kleiner Fingerzeig zu „Faust – Der Tragödie zweiter Teil“ geschlagen wird.

Informationen zu „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ sowie Tickets für die Aufführungen am 3./4./5./10./11./12./17./18. und 19. November. sind ab sofort im Internet unter www.hsb-wr.de, telefonisch unter 03943/558-0 sowie in den Verkaufsbüros der HSB erhältlich. Die Preise für den Besuch des Gesamtevents inklusive der An – und Abreise im „Mephisto-Express“ und dem „Mephisto-Mahl“ auf dem Brocken betragen 119,66 Euro für die Preisgruppe drei, 125,66 Euro für die Preisgruppe zwei und 129,66 Euro für die Preisgruppe eins.

Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen seit dem 1. Februar 1993 in der Hand der HSB


Dienstag, 31. Januar 2023

Seit genau 30 Jahren fahren die beliebten Züge nun schon unter der Flagge der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) durch den Harz.  Am 1. Februar 1993 übernahm das kommunale Bahnunternehmen den Betrieb von der Deutschen Reichsbahn (DR) und war damit die erste nichtbundeseigene Eisenbahn mit regelmäßigem Reisezugverkehr in den neuen Bundesländern. Aus Anlass des Jubiläums trafen sich am 26. Januar die Aufsichtsräte und Gesellschafter der HSB in Niedersachswerfen.


Der 1. Februar 1993 läutete eine neue Ära für den Verkehr auf den schmalspurigen Bahnen im Osten des Harzes ein. Als sichtbares Zeichen des Neuanfangs erteilten Mitglieder des Aufsichtsrates und die Verantwortlichen der bereits am 19. November 1991 von zwanzig kommunalen Anrainern gegründeten HSB am Morgen des Tages bei den ersten Zugfahrten ab Wernigerode, Gernrode und Nordhausen Nord gemeinsam die symbolischen Abfahraufträge. Noch in der Nacht zuvor waren an den Fahrzeugen die neuen Eigentumsbezeichnungen angebracht worden. Dabei erhielten die Reisezugwagen an ihren Außenwänden ein „HSB“ statt des bisherigen „DR“, und an den Dampflokomotiven wurden die alten Gußschilder „Deutsche Reichsbahn“ gegen neue mit dem Schriftzug „Harzer Schmalspurbahnen“ ausgetauscht.


Auch für die Beschäftigten der Schmalspurbahnen brach ein neues Zeitalter an, denn der neue Betreiber übernahm insgesamt 370 Mitarbeiter von der DR. Zum symbolischen Preis von einer D-Mark wechselten darüber hinaus 25 Dampflokomotiven, 16 Diesellokomotiven, 2 Triebwagen, 77 Reisezugwagen, 37 Güterwagen, 40 Rollböcke und 79 Rollwagen, alle Vorräte und Betriebsmittel sowie die 131,24 km lange Schieneninfrastruktur der Harzquer-, Selketal- und Brockenbahn mitsamt allen Hochbauten in das Eigentum des noch jungen Bahnunternehmens. Hierüber hatten sich beide Bahnunternehmen zuvor am 28. Oktober 1992 bereits vertraglich geeinigt. Zusammen mit den bereits seit Jahresbeginn 1992 eingestellten Mitarbeitern verfügte die HSB am Tag der Betriebsübernahme über insgesamt 381 Mitarbeiter. Durch notwendige Modernisierungen und Rationalisierungen in den 1990er Jahren sind heute noch rund 270 Beschäftigte bei der HSB angestellt.


Anlässlich des historischen Jahrestages trafen sich am 26. Januar auf Einladung von Bürgermeister Stephan Klante die Aufsichtsräte und Gesellschafter der HSB in der neuen Mehrzweckhalle der Gemeinde Harztor in Niedersachswerfen, um gemeinsam auf das Erreichte sowie drei erfolgreiche Jahrzehnte HSB-Geschichte zurückzublicken. Mit jährlich ca. 1,1 Millionen Fahrgästen haben sich die Harzer Schmalspurbahnen seit der Betriebsübernahme vor nunmehr 30 Jahren kontinuierlich zu einer der wichtigsten Tourismusattraktionen der Harzregion und der neuen Bundesländer mit jährlich ca. 1,1 Million Fahrgästen entwickelt. Die besondere Anziehungskraft für Einheimische und Gäste bilden dabei nach wie vor die täglichen Dampflokfahrten und das nostalgische Fahrerlebnis, während hinter den Kulissen mittlerweile moderne Technik die betrieblichen Abläufe bestimmt Mit der erfolgreichen Einführung des „Nordhäuser Modells“ im Jahre 2004, der Errichtung einer neuen Fahrzeughalle im Jahre 2005, der Streckenverlängerung von Gernrode nach Quedlinburg im Jahre 2006 oder der Inbetriebnahme der neuen Dampflokwerkstatt im vergangenen Jahr hat das kommunale Bahnunternehmen zudem wichtige Meilensteine für die Region sowie die zukünftige Absicherung des Betriebes gesetzt.


Auf Grundlage der mit den Gesellschaftern sowie den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen langfristig gesicherten Finanzierung des Bahnbetriebs auf dem mittlerweile 140,4 km umfassenden Streckennetz und im Sinne einer weiteren Optimierung des bislang Erreichten blickten alle Beteiligten bei ihrer Zusammenkunft in Niedersachswerfen optimistisch in die Zukunft des Unternehmens. Im Zuge der Erörterung strategischer Fragestellungen bekräftigten die Gesellschafter und Aufsichtsräte dabei auch erneut ihre Absicht, mögliche Erweiterungen des Streckennetzes nach Braunlage sowie in die Westernstadt Pullman City in Hasselfelde anzustreben.


Alle Gründungsgesellschafter der HSB von 1991 sind auch heute noch im Unternehmen vertreten, wenngleich sich auch ihre Zahl durch Gebietsreformen auf nominell neun reduziert hat. Gemeinsam mit den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen bilden sie auch weiterhin als „Solidargemeinschaft“ die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Eisenbahn und Tourismus.






Mallet-Lok 99 5906 nach erfolgter Konservierung nach Hasselfelde zurückgekehrt


Mittwoch, 14. Dezember


Am heutigen Vormittag wurde die Mallet-Dampflokomotive 99 5906 der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) von Wernigerode nach Hasselfelde zurück überführt. Die im Jahre 1918 gebaute Lokomotive war in den zurückliegenden Wochen in der Wernigeröder Fahrzeugwerkstatt vollständig konserviert worden, nachdem sie nach zahlreichen Abschiedsfahrten im vergangenen Frühjahr aufgrund des Ablaufs der Kesselfrist außer Dienst gestellt wurde.

Ziel der letzten Fahrt war am 15. Mai der Lokschuppen von Hasselfelde, wo die betagte Lokomotive nun ihr „Ruhedomizil“ gefunden hat und künftig von der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen e. V. als museales Ausstellungsstück betreut und gepflegt wird.





Kinder- und Jugendfeuerwehren fuhren mit der HSB zum Brocken

Feuerwehr-Nachwuchs aus Wernigerode und Umgebung erkundete vom Zug aus Örtlichkeiten entlang der Bahntrasse und jüngste Brandstelle

Freitag, 28. Oktober 2022

Mit einem Dampfzug der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) fuhr am heutigen Nachmittag der hiesige Feuerwehr-Nachwuchs von Wernigerode und Schierke aus auf den Brocken. Für die 55 jungen Teilnehmer der Kinder- und der Jugendfeuerwehren aus Wernigerode, Benzingerode, Minsleben, Silstedt und Schierke stand dabei neben dem Fahrspaß insbesondere auch das Kennenlernen der Landschaft und ihrer besonderen Topografie entlang der Bahntrasse auf dem Programm.


Gemeinsam mit ihren erwachsenen Begleitern, darunter auch der Stadtjugendfeuerwehrwart David Hellmund, machten sich die jungen Menschen vom Zug aus ebenfalls ein persönliches Bild von der zur Brandbekämpfung nur schwer zugänglichen Brandstelle unterhalb des Brockens. Hier hatte im vergangenen September ein Großbrand eine Woche lang aufwändige Löscharbeiten mit großem Feuerwehreinsatz, Löschhubschraubern und internationaler Hilfe in Form von Löschflugzeugen erfordert.


Bei der Brandbekämpfung kamen tagelang auch Löschwasser-Kesselwagen der HSB zum Einsatz, die vom kommunalen Bahnunternehmen während der Sommersaison an den Stationen Drei Annen Hohne und Brocken regulär vorgehalten werden. Und so nahm der junge Feuerwehr-Nachwuchs nach der Ankunft auf dem höchsten Harzberg nicht nur die dortigen Wasserzisternen in Augenschein, sondern nutzte gleichzeitig auch die Gelegenheit, den im Bahnhof stehenden Löschwasser-Kesselwagen der HSB zu besichtigen. Bevor die Rückfahrt angetreten wurde, sorgte der Brockenwirt noch für das leibliche Wohl aller Teilnehmer. Kinder und Jugendliche, die Interesse an einer Mitwirkung bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren haben, können sich jederzeit bei den örtlichen Feuerwehren melden.




Ab dem 7. November gilt der winterfahrplan

Baubedingte Streckensperrungen im November auf der Selketal- und der Harzquerbahn - Wieder Halt an allen Stationen in Wernigerode

Freitag, 21. Oktober 2022

Am 7. November tritt der Winterfahrplan der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) in Kraft. Er ist bis zum 31. März 2023 gültig und enthält ein zeitweise eingeschränktes Fahrtenangebot. Ab Fahrplanwechsel halten die Züge der HSB auch wieder an allen Stationen in Wernigerode.


Wie bereits in den Vorjahren nutzt die HSB auch in diesem Herbst wieder die schwächer frequentierten Novembertage für die Durchführung von Instandhaltungsarbeiten an Gleisen und Fahrzeugen. Hierfür sperrt das kommunale Bahnunternehmen Teile seines insgesamt 140,4 km umfassenden Streckennetzes. So verkehren bereits ab dem Fahrplanwechsel am 7. November bis einschließlich 24. November keine Züge auf der Selketalbahn sowie der Harzquerbahn zwischen Ilfeld und Drei Annen Hohne. Ersatzverkehre werden hier im genannten Zeitraum nicht eingerichtet, alternativ können die bestehenden Linienbus-Verbindungen genutzt werden. Der Zugverkehr zwischen Wernigerode, Drei Annen Hohne und dem Brocken sowie zwischen Nordhausen und Ilfeld ist von den Streckensperrungen nicht betroffen.


Ab dem 25. November rollen die Züge dann wieder auf dem gesamten Streckennetz der HSB. Auch Fahrgäste aus Richtung Nordhausen, Benneckenstein, Sorge und Elend können ab diesem Datum wieder täglich mit einem Dampfzug direkt zum Brocken fahren. Gemeinsam mit den ab Wernigerode und Drei Annen Hohne verkehrenden Dampfzügen ist der höchste Harzgipfel bis zum Ende des Winterfahrplans regulär bis zu sechsmal und an den Feiertagen zum Jahresende sowie in den Winterferien am Wochenende bis zu neunmal erreichbar.


Die seit dem Sommer 2020 an einzelnen Stationen im Stadtgebiet von Wernigerode vorübergehend aufgehobenen Halte werden ab dem 7. November wieder regelmäßig angeboten. So ist ab dem Fahrplanwechsel der Zustieg in die Richtung Drei Annen Hohne verkehrenden Züge auch wieder in Wernigerode Hochschule Harz, Wernigerode-Hasserode und Steinerne Renne möglich. Die Reduzierung der Zustiegshalte hatte die HSB im Zuge der Corona-Pandemie kurzfristig eingeführt, um das Fahrgastaufkommen mittels kapazitiver Beschränkungen besser steuern zu können und somit Zugüberfüllungen zur Verringerung des Infektionsrisikos zu vermeiden.


Auf der Selketalbahn zwischen Quedlinburg, Alexisbad, Harzgerode, Stiege, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle gelten ab dem 25. November zunächst noch geringfügige Einschränkungen für den Dampfzugverkehr. So verkehren die Dampfzüge hier bis einschließlich 16. Dezember ganztägig nur an Samstagen, an Freitagen erst ab Mittag sowie an Sonntagen nur bis zum frühen Nachmittag. Neu ist im genannten Zeitraum ebenfalls, dass der im Selketal eingesetzte Dampfzug an den drei Freitagen jeweils um 8:25 Uhr ab Wernigerode über Eisfelder Talmühle als durchgängige Fahrgastfahrt ins Selketal überführt wird. Die Rücküberführungen finden an den drei Sonntagen ebenfalls öffentlich statt, wobei die Fahrten jeweils um 14:13 Uhr in Gernrode (Harz) beginnen und um 19:08 Uhr in Wernigerode enden. Ab dem 17. Dezember können Urlauber und Einheimische dann wieder wie gewohnt jeden Tag von morgens bis abends mit Dampfzügen auf der Selketalbahn fahren.

Aufgrund deutlich verlängerter Bearbeitungsdauern für von externen Dienstleistern ausgeführten schweren Fahrzeuginstandhaltungen stehen aktuell weniger Fahrzeuge für den Betrieb zur Verfügung. Deshalb wurden einige Fahrten auf der Selketalbahn und der südlichen Harzquerbahn von Eisfelder Talmühle nach Nordhausen verändert. Für die Dauer des gesamten Winterfahrplans wird die Zugverbindung um 11.15 Uhr von Eisfelder Talmühle nach Nordhausen mit einem Bus im Schienenersatzverkehr gefahren. Die Busse halten in der Regel unweit der Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Die Fahrzeiten und die Haltestellen des Ersatzverkehrs werden durch örtliche Aushänge an den jeweiligen Stationen bekanntgegeben.
Informationen zum neuen Winterfahrplan sind auf der Homepage der HSB unter www.hsb-wr.de, telefonisch unter 03943 / 558-0 sowie in allen Fahrkartenausgaben und Dampfläden des Unternehmens erhältlich.




Positive Signale zur Anbindung von Braunlage und der Westernstadt Pullman City an das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen

Aufsichtsräte und Gesellschafter der Bahn begrüßen beide Projekte und streben die Realisierung an

Freitag, 30. September 2022

Während der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) wurden die Mitglieder über den aktuellen Sachstand der Projekte zur Anbindung der Stadt Braunlage und der Westernstadt Pullman City Harz und an das Streckennetz der HSB informiert. Beide Gremien votierten anschließend einstimmig dafür, die Realisierung der zwei touristisch bedeutenden Projekte für die Harzregion anzustreben.

Sowohl die Aufsichtsräte als auch die nominell neun kommunalen Gesellschafter des Bahnunternehmens begrüßten gestern geschlossen den am 12. Juli dieses Jahres gefassten Beschluss des Stadtrates von Braunlage. Dieser hatte sich einstimmig für einen Anschluss der niedersächsischen Harzstadt an das derzeit 140,4 km umfassende Streckennetz der beliebten Dampfeisenbahn ausgesprochen. In einem nächsten Schritt wird die HSB nun die Aktualisierung der bereits im Jahre 2009/10 erstellten Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Bei den Untersuchungen wurden seinerzeit mehrere Stichstreckenvarianten zum Anschluss Braunlages über einen Abzweig bei Elend von der Harzquerbahn ermittelt.

Darüber hinaus wurden beide Gremien gestern auch über den Zwischenstand der noch laufenden Aktualisierung der bereits im Jahre 2001 erstellten Machbarkeitsstudie zum Anschluss der Westenstadt Pullman City Harz in Hasselfelde informiert. Die HSB hatte die neue Studie Ende 2021 in Auftrag gegeben. Untersucht werden hierbei unter anderem die Möglichkeiten der Gleisanbindung von der Strecke der Selketalbahn sowie ein mögliches Betriebskonzept.

Thomas Balcerowski, HSB-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Landkreises Harz, unterstrich nach den gestrigen Sitzungen noch einmal die Bedeutung beider Projekte: “Die Harzer Schmalspurbahnen sind mit über 1,1 Millionen jährlichen Gästen eine der bedeutendsten Tourismusattraktionen unserer Harzregion. Beide Streckenerweiterungen steigern nicht nur die überregionale Attraktivität der Bahn und der Region, sie tragen auch zur Erschließung neuer Fahrgastpotentiale und zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs bei. Daher streben wir als kommunale Gesellschafter der HSB geschlossen die Umsetzung beider Projekte an“.




Zusätzliche Führungen am  "Tag der Schiene"

Führungen durch die historische Fahrzeugwerkstatt und Rauchkammerschild an Dampflok

Dienstag, 13. September 2022

Am 16. und 17. September präsentiert die Bahnbranche erstmals an einem deutschlandweiten „Tag der Schiene“ ihre gesamte Vielfalt, um Begeisterung bei Menschen zu wecken, die sonst eher weniger mit dem Schienenverkehr zu tun haben. Auch die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) beteiligt sich daran. So werden u.a. zusätzliche Führungen durch die historische Fahrzeugwerkstatt am Bahnhof Wernigerode Westerntor angeboten und es wird eine Dampflok mit einem speziellen Lokschild für diese beiden besonderen Tage werben.

Für den „Tag der Schiene“ gibt es keinen zentralen Veranstalter. Dieser Tag lebt davon, dass deutschlandweit zahlreiche Aktionen wie Führungen, Ausstellungen und vieles mehr bei interessanten Verkehrsunternehmen, Verbänden, Vereinen und sonstigen Institutionen organisiert werden.

Bei den Harzer Schmalspurbahnen wird dazu eine Dampflok an beiden Tagen zwischen Wernigerode und dem Brocken mit einem besonderen Lokschild an der Rauchkammertür unterwegs sein. Abfahrt ist hier an beiden Tagen jeweils um 10.25 Uhr ab Wernigerode. Zusätzlich zur regulär an jedem Freitag stattfinden Führung durch die historische Fahrzeugwerkstatt werden weitere Führungen am 16. September um 15.15 Uhr angeboten sowie am 17. September um 10.00 Uhr und um 11.30 Uhr. Treffpunkt für alle Führungen ist jeweils der Bahnhof Wernigerode Westerntor.

Der Vorverkauf für diese Führungen erfolgt online über die Homepage der HSB unter www.hsb-wr.de sowie direkt vor Ort in allen Fahrkartenausgaben und Dampfläden der HSB.



Sechs neue Auszubildende bei den Harzer Schmalspurbahnen


Mittwoch, 3. August 2022

Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) setzt auch in diesem Jahr die Ausbildung junger Berufsanfänger fort. Das kommunale Bahnunternehmen begrüßte dazu am 1. August insgesamt sechs neue Auszubildende. Sie werden bei der HSB zum Industriemechaniker, zur Kauffrau für Büromanagement sowie zur Kauffrau für Verkehrsservice ausgebildet.

Berufsausbildungen haben bei der HSB schon eine lange Tradition. Bereits seit 1997 bildet das erst sechs Jahre zuvor gegründete Bahnunternehmen junge Menschen in technischen und kaufmännischen Berufen aus. Und das mit großem Engagement, denn bislang haben hier insgesamt 81 junge Menschen ihre Lehre erfolgreich abschließen können. Die meisten von ihnen sind heute im erlernten Beruf bei der HSB tätig oder haben sich im Unternehmen beruflich weiterqualifiziert.

Nun kamen weitere sechs Berufsstarter aus den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinzu. Tamás Gáti, Frederick Gürntke, Leon Heinrich, Robin Liekefett, Lea Schrader und Alina Schwarz wurden am Vormittag durch den Kaufmännischen Leiter Christian Klamt, die amtierende Personalleiterin Katrin Müller sowie die Ausbilder Mario Schmidt, Maria Treziak und Norman Wolf begrüßt und freuen sich auf die nun beginnende Lehrzeit. Die vier jungen Männer werden in den kommenden Jahren bei der HSB den Beruf des Industriemechanikers erlernen, die jungen Damen werden zur Kauffrau für Büromanagement bzw. zur Kauffrau für Verkehrsservice ausgebildet. Dabei ist das letztgenannte Berufsbild noch relativ neu. Es umfasst in kaufmännischer Sicht die Bereiche Marketing und Vertrieb sowie in technischer Sicht den Eisenbahnbetrieb. Ziel ist es, die Absolventen später in allen drei Feldern flexibel einsetzen zu können. Im vergangenen Jahr startete erstmals ein junger Mann diese spezielle Ausbildung im Unternehmen. Neben ihm und den heutigen Berufsstartern absolvieren derzeit zehn weitere Lehrlinge eine Ausbildung bei der HSB.

In den nächsten Tagen starten die sechs Berufsanfänger dann zur traditionellen Begrüßungstour. Gemeinsam mit den Ausbildern erhalten die Azubis bei einer ganztägigen Rundtour über das 140,4 Kilometer Streckennetz der HSB einen umfassenden und interessanten Überblick über ihren Ausbildungsbetrieb.

Auch im nächsten Jahr wird die HSB wieder Ausbildungsplätze für verschiedene Berufsgruppen anbieten. Bewerbungsunterlagen für einen Ausbildungsbeginn im Jahre 2023 können bei Interesse bereits jetzt eingereicht werden. Informationen zu allen weiteren Jobangeboten beim kommunalen Bahnunternehmen sind im Internet unter www.hsb-wr.de erhältlich.



Landrat Thomas Balcerowski ist ab 1. August neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Harzer Schmalspurbahnen


Langjähriger Aufsichtsratschef Peter Gaffert verabschiedet


Freitag, 29. Juli 2022

Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) hat ab dem 1. August einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Thomas Balcerowski, Landrat des Landkreises Harz, tritt an diesem Tag die Nachfolge von Peter Gaffert an, der Ende Juli aus seinen Ämtern als Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode und als HSB-Aufsichtsratsvorsitzender ausscheidet.

Der gebürtige Quedlinburger Thomas Balcerowski, der von 2001 bis 2020 als Bürgermeister bereits die Geschicke der Stadt Thale lenkte und seit dem November 2020 als Landrat des Landkreises Harz fungiert, wurde einstimmig zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der HSB gewählt. Er löst ab dem 1. August Peter Gaffert ab, der am 31. Juli nach vierzehn Jahren aus seinem Amt als Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode ausscheiden wird. Gaffert, der nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister im Jahre 2008 zugleich Mitglied des Aufsichtsrates der Harzer Schmalspurbahnen wurde, übernahm am 1. Juni 2013 das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden vom damaligen Amtsinhaber und heutigen Ehrenvorsitzenden Dr. Michael Ermrich.

Bei ihrer Sondersitzung am 5. Juli dankten die Mitglieder des Aufsichtsrates Peter Gaffert für die langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Gremiums und würdigten sein großes Engagement für das kommunale Bahnunternehmen sowie für die verfolgte Zielsetzung, die Harzer Schmalspurbahnen in ihrer Gesamtheit zu fördern und zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. So hatte sich der nun aus dem Amt scheidende Oberbürgermeister u. a. auch maßgeblich für die Errichtung der neuen Dampflokwerkstatt in Wernigerode auf dem zentrumsnah gelegenen Ochsenteichgelände in Wernigerode eingesetzt. Damit wurde nicht nur ein zukunftsweisender Meilenstein für die Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen, sondern auch eine neue Tourismusattraktion für die Harzregion geschaffen. Dazu Peter Gaffert: „Die Arbeit im Aufsichtsrat war für mich immer eine Herzensangelegenheit. Ich denke gern an die Projekte, die wir umsetzen konnten und die die Stadt Wernigerode bedeutsam prägen. Besonders wichtig ist mir dabei der Erhalt der Solidargemeinschaft der beteiligten Kommunen gewesen. Es ist, auch im Hinblick auf neue Herausforderungen, wichtig, dass wir beieinanderbleiben.“

Thomas Balcerowski ist der mittlerweile siebte Aufsichtsratsvorsitzende in der über dreißigjährigen Geschichte der HSB. Die Harzer Schmalpurbahnen stehen nach seinen Worten vor großen Herausforderungen. So müsse das Unternehmen im Zuge des laufenden Generationswechsels Fachkräfte sichern und neue gewinnen. „Wir müssen junge Menschen für die abwechslungsreichen Tätigkeiten bei der HSB begeistern.“ Zudem solle das Streckennetz durch Streckenerweiterungen nach „Pullman City“ in Hasselfelde und ins niedersächsische Braunlage noch attraktiver werden.
Gegründet am 19. November 1991 übernahm das kommunale Bahnunternehmen am 1. Februar 1993 die Betriebsführung auf dem heute insgesamt 140,4 km umfassenden und in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen gelegene Schmalspur-Streckennetz im Harz. Mit über 1,1 Millionen jährlichen Fahrgästen gehört die beliebte Dampfeisenbahn zu den bedeutendsten Attraktionen der Harzregion und bildet durch ihre verbindende Funktion die touristische Klammer für das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands.



Erstes "Roll In": Neue Dampflokwerkstatt der Harzer Schmalspurbahnen offiziell in Betrieb genommen


Freitag, 17. Juni 2022

Mit dem „Roll In“ der ersten Dampflokomotive eröffnete die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) heute in Wernigerode offiziell ihre neue Dampflokwerkstatt. In Anwesenheit von Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt ging damit nach rund drei Jahren Bauzeit das bislang größte Bauprojekt in der über 30-jährigen Firmengeschichte der HSB technisch in Betrieb. Mit dem Neubau entsteht aber auch eine neue touristische Attraktion. Die Öffnung für den Besucherverkehr kann voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen.

Neben dem Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Sven Schulze und der Staatssekretärin Stefanie Pötzsch, Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt bestaunten am heutigen Vormittag auch der Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode, Peter Gaffert, der Staatssekretär Sven Haller im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt sowie Abteilungsleiter Andreas Minschke aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft das neue Bauwerk, welches nach fast dreijähriger Bauzeit jetzt offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Gemeinsam mit den Vertretern der kommunalen Gesellschafter und den beteiligten Baufirmen sowie rund hundert weiteren Ehrengästen aus Wirtschaft und Politik waren sie Zeuge, wie die „Brockenlok“ 99 7238 als erste Dampflok feierlich in die neue Halle rollte. Die 66 Jahre alte Lokomotive wird hier in der kommenden Zeit in ihre über viertausend Einzelteile zerlegt und anschließend untersucht. Im Rahmen der sogenannten schweren Instandhaltung führt das kommunale Bahnunternehmen damit erstmals die spätestens alle acht Jahre fällige große Untersuchung an einer der betagten Dampflokomotiven in Eigenregie durch. Bislang mussten die Maschinen hierfür komplett ins Thüringer Dampflokwerk in Meiningen gebracht werden. Neben Kosteneinsparungen bei den Untersuchungen sind zukünftig auch keine aufwändigen Lokomotivtransporte mehr auf der Straße erforderlich.

In das Großprojekt, das einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft der HSB und des bei Gästen wie Einheimischen beliebten Dampfbetriebes im Harz bildet, investiert die HSB mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bank sowie der Investitionsbank Sachsen-Anhalt insgesamt rund 15 Mio. Euro. Mit dem modern ausgestatteten und nahezu klimaneutral gestalteten Neubau, der im Herzen der „Bunten Stadt am Harz“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Westerntor-Bahnhof und der alten Fahrzeugwerkstatt aus dem Jahre 1926 entstand, werden perspektivisch auch bis zu fünfzehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Die fast hundertjährige Fahrzeugwerkstatt, die sich aus Platzgründen nur für leichtere Reparaturen und Instandsetzungen eignet, wird für diesen Zweck zusätzlich auch weiterhin in Betrieb bleiben.

Die Idee zum Bau einer neuen Dampflokwerkstatt wurde aber nicht nur aufgrund der geringen Platzverhältnisse in der alten Werkstatt geboren. Seit geraumer Zeit hatte sich bereits eine immer zeit- und kostenintensivere Durchführung der großen Untersuchungen bei externen Anbietern abgezeichnet. So stimmten die Gremien der HSB schließlich im Jahre 2015 dem Vorhaben mit Standort in Wernigerode zu. Noch im selben Jahr erwarb die HSB von der Stadt Wernigerode einen Teil des zentrumsnah gelegenen Ochsenteichgeländes. Die Baugenehmigungen folgten in der ersten Hälfte des Jahres 2019. Noch im Herbst des Jahres starteten die Baumaßnahmen, und im Sommer 2020 beging die HSB bereits das Richtfest.

Neben der benötigten Werkstattfunktion hat die HSB mit dem Neubau auch eine wichtige Tourismusattraktion für Wernigerode und die Harzregion geschaffen. Aktuell müssen hierfür im Innen- und im Außenbereich zwar noch einige Arbeiten durchgeführt werden, aber im Frühjahr 2023 soll dann auch der touristische Bereich für den Besucherverkehr geöffnet.

Die HSB verfügt insgesamt über 25 Dampflokomotiven der Baujahre 1897 bis 1956, die derzeit jedoch nicht alle betriebsfähig sind. Das nun offiziell in Betrieb genommene Bauwerk für die zukünftige Erhaltung der betagten Maschinen reiht sich nahtlos in eine Reihe weiterer Baumaßnahmen der Vorjahre ein. So errichtete das Unternehmen im Jahre 2005 in Wernigerode eine sechsgleisige Fahrzeughalle, ein Jahr später folgte die Streckenverlängerung von Gernrode in die Welterbestadt Quedlinburg. Zuvor war bereits im Jahre 2004 das „Nordhäuser Modell“ im thüringischen Südharz erfolgreich etabliert worden, das seitdem mit attraktiven Fahrzeiten und dem Mischbetrieb aus Eisenbahnzügen sowie modernen Zweisystem-Stadtbahnen für hohe Fahrgastzahlen sorgt.



Ab dem 9. April  gilt bei den Harzer Schmalspurbahnen der Sommerfahrplan


Montag, 4. April 2022

Bei der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) beginnt der Sommer schon am 9. April! Zumindest betrieblich, denn ab diesem Tag gilt der neue Sommerfahrplan des kommunalen Bahnunternehmens.

Er ist bis einschließlich 6. November 2022 gültig und umfasst auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Fahrtenangebot auf dem insgesamt 140,4 km langen Streckennetz. So verkehren auf der am meisten frequentierten Strecke von Drei Annen Hohne zum Brocken wieder wie gewohnt täglich elf Züge je Fahrtrichtung. Ab Wernigerode, wo Anschluss an die Züge aus Richtung Halle (Saale), Halberstadt und Goslar besteht, ist der höchste Harzgipfel sieben Mal pro Tag erreichbar. Aufgrund der noch nicht vollständig entspannten Fahrzeugsituation werden freitags bis dienstags zwei nachmittägliche Fahrten zum Gipfel mit einer Diesellok anstelle der üblichen Dampflok bespannt. An ausgewählten Tagen wird das Zugangebot von Wernigerode zum Brocken noch durch den historischen Traditionszug ergänzt. Die Mitfahrt enthält hier neben viel nostalgischem Flair auch eine Sitzplatzgarantie sowie eine Reiseleitung. Weitere Sonderfahrten der beliebten Dampfeisenbahn finden im Sommer darüber hinaus auf dem gesamten Streckennetz statt.

Auf der 60,5 km langen Harzquerbahn gibt es neben Triebwagenverbindungen auch weiterhin einen Dampfzug pro Tag von Wernigerode über Elend, Sorge und Benneckenstein nach Eisfelder Talmühle und zurück. Darüber hinaus startet in Nordhausen, dem südlichen Eckpunkt der Harzquerbahn, ebenfalls wieder der tägliche Dampfzug zum höchsten Harzgipfel. Mit der Abfahrt um 10:33 Uhr in der nordthüringischen Kreisstadt werden dabei Anschlüsse aus Richtung Erfurt, Kassel und Halle (Saale) ermöglicht. Nach einem über einstündigen Aufenthalt auf dem Brocken erfolgt die Rückkehr in Nordhausen um 17:51 Uhr. Für längere Aufenthalte auf dem Brocken aus Richtung Nordhausen gibt es in beiden Fahrtrichtungen jeweils eine weitere Verbindung mit Umstieg in Drei Annen Hohne. Diese Fahrtmöglichkeiten lassen sich auch mit dem umsteigefreien Dampfzug kombinieren. Die Umsteigeverbindung verlässt Nordhausen um        8:33 Uhr und erreicht Nordhausen abends um 19:52 Uhr, so dass Aufenthalte auf dem Brocken aus Richtung Nordhausen flexibel mit Aufenthaltszeiten von ein, zwei oder fünf Stunden planbar sind.

Für Besucher wie Einheimische aus Nordhausen und Wernigerode steht für eine ausgedehnte Tagestour in die jeweils andere Stadt auch weiterhin eine umsteigefreie Triebwagenverbindung am frühen Vormittag zur Verfügung. Am späten Nachmittag geht es dann jeweils auf dem gleichen Weg wieder durchgehend zum Ausgangspunkt der Reise zurück. Von der Rolandsstadt aus bestehen darüber hinaus vier tägliche Direktverbindungen mit Triebwagen in Richtung Selketal. Je zweimal geht es dabei nach Hasselfelde bzw. Harzgerode und zurück. Für den Schüler- und Berufsverkehr wird im südlichen Teil der Harzquerbahn zwischen Nordhausen und Ilfeld auch weiterhin ein dichter Taktfahrplan mit Triebwagen und Zweisystem-Stadtbahnen der Verkehrsbetriebe Nordhausen (VBN) angeboten.

Auf den rund 61,2 km langen Strecken der Selketalbahn mit den Eckpunkten in der Welterbestadt Quedlinburg, wo Anschluss an die Züge aus Richtung Magdeburg und Thale besteht, in Alexisbad, Harzgerode, Stiege, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle setzt die HSB mit dem ab 9. April gültigen Sommerfahrplan das Fahrtenangebot der vergangenen Jahre fort. Täglich verkehrt dabei von morgens bis abends ein Dampfzug im gesamten Streckenbereich. Der erste startet bereits um 7:36 Uhr in Gernrode (Harz) nach Harzgerode. Von Quedlinburg geht es dann mit Dampf um 10:30 Uhr nach Alexisbad, und um 14:13 Uhr schließlich auf einer langen Tour von Gernrode (Harz) über Stiege und Hasselfelde nach Eisfelder Talmühle und zurück. Als besondere Attraktion gibt es um 15:04 Uhr wieder die bekannte Doppelausfahrt von zwei Zügen aus Alexisbad. Zeitgleich verlassen dabei ein Triebwagen in Richtung Harzgerode sowie der Dampfzug nach Eisfelder Talmühle den Bahnhof des kleinen Harzortes.

Auch der Brocken ist aus dem Selketal nach wie vor täglich per Zug erreichbar. Die Tour beginnt jeweils um 8:30 Uhr mit einem Triebwagen in Quedlinburg und führt bis Eisfelder Talmühle, wo Anschluss an den Nordhäuser Dampfzug zum höchsten Harzgipfel besteht. Nach dem dortigen über einstündigen Aufenthalt führt die Fahrt dann nach Eisfelder Talmühle zurück, wo bereits der Dampfzug für die Rückreise in Richtung Quedlinburg auf die Anschlussreisenden wartet.
Nähere Informationen zum neuen Sommerfahrplan sowie zu allen weiteren Angeboten hält die HSB auf ihrer Homepage unter www.hsb-wr.de bereit. Hier können auch alle Fahrplantabellen heruntergeladen sowie elektronische Fahrplanauskünfte zu individuell gewünschten Reiseverbindungen eingeholt werden. Darüber sind Informationen zu allen Angeboten der HSB auch telefonisch unter 03943/ 558-0 sowie persönlich in allen Verkaufsstellen des Unternehmens erhältlich.


2021 - Das zweite Coronajahr für die Harzer Schmalspurbahnen

Erneut Fahrgast- und Umsatzrückgänge, aber verhalten optimistischer Blick auf das laufende Jahr


Dienstag, 29. März 2022


Nach den coronabedingten Fahrgast- und Umsatzrückgängen im Jahre 2020 wirkte sich die Pandemie auch im vergangenen Jahr auf die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) aus. Vor dem Hintergrund verstärkter Lockdown-Maßnahmen kam der Zugverkehr im ersten Halbjahr weitflächig zum Erliegen. Ein Großteil der Belegschaft befand sich dadurch in Kurzarbeit. Dennoch arbeitete die HSB kontinuierlich an Fahrzeug- und Infrastrukturprojekten weiter und blickt dank jüngst gelockerter Bedingungen für den Tourismus verhalten optimistisch auf das laufende Jahr. Noch im Laufe des ersten Halbjahres ist die Eröffnung der neuen Dampflokwerkstatt in Wernigerode vorgesehen.


Bereits im ersten Coronajahr musste die HSB betriebliche Einschränkungen sowie Fahrgast- sowie Umsatzrückgänge hinnehmen. Mithilfe der von Bund und Ländern ausgereichten Mittel des „Rettungsschirms“ für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) konnten die entstandenen Verluste jedoch weitgehend aufgefangen werden. Im zweiten Pandemiejahr war der Jahresumsatz der beliebten Dampfeisenbahn aufgrund des deutlich längeren Lockdowns und des damit größtenteils eingestellten Betriebes dann mit rund neun Millionen Euro sogar noch um rund zehn Prozent niedriger als im Vorjahr. Der von Bund und Ländern erneut aufgespannte „Rettungsschirm“ für den ÖPNV konnte die finanziellen Verluste des letzten Jahres jedoch ebenfalls weitgehend ausgleichen.


Durch die verstärkten Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ruhte der Zugverkehr vom 2. November 2020 bis zum 8. Juni 2021 an insgesamt 219 Tagen auf dem Großteil des 140,4 km umfassenden Streckennetzes. Lediglich zwischen Nordhausen und Ilfeld wurde ein annähernd konstantes Zugangebot aufrechterhalten, zwischen Wernigerode und Schierke pendelte ein Triebwagen im ausgedünnten „Notfahrplan“. Der Brockenverkehr als wichtigste Einnahmequelle des kommunalen Bahnunternehmens konnte erst am 9. Juni wieder aufgenommen werden, der vollständige Zugbetrieb auf dem Gesamtnetz folgte dann schrittweise bis Juli. Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 war der höchste Berg des Harzes damit coronabedingt bislang an insgesamt 281 Tagen nicht per Zug erreichbar. Aus dem gleichen Grund ruhte der Zugverkehr auf der Selketalbahn sowie auf der Harzquerbahn zwischen Ilfeld und Drei Annen Hohne seit 2020 bislang an 256 Tagen.


Im Ergebnis sank im vergangenen Jahr das Fahrgastaufkommen auf rund eine dreiviertel Million Reisende. Im Vor-Coronajahr 2019 waren es noch ca. 1,2 Millionen. Mit der Brockenbahn reisten ca. 393.000 Fahrgäste, auf der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen waren es 303.000 beförderte Personen, und mit den Zügen der Selketalbahn fuhren 31.000 Reisende. Durch Corona musste die HSB auch ihre Sonderverkehre erheblich reduzieren. In der Folge fuhren im vergangenen Jahr mit 13.000 Passagieren rund 38 % weniger Gäste in Sonder- und Charterzügen durch den Harz als noch im Vorjahr, wo bereits ein coronabedingter Rückgang um rund 50 % zu verzeichnen war. Betroffen von den Einschränkungen war erneut auch die neue Veranstaltung „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“. Die ursprünglich für 2020 vorgesehene und mit Spannung erwartete Welturaufführung auf dem höchsten Berg des Harzes musste zwischenzeitlich mehrfach verschoben werden und wird nun voraussichtlich im kommenden Herbst stattfinden.


Unabhängig von den Einnahmeverlusten durch die Pandemie erforderten steigende Aufwendungen in allen Geschäftsbereichen auch in diesem Jahr eine Anpassung der Ticketpreise. So kosten Brockenfahrten seit dem 1. März dieses Jahres 34 Euro für die einfache Fahrt und 51 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Zahlreiche Preise im HSB-Tarifgefüge bleiben allerdings stabil. Beibehalten werden ebenfalls die attraktiven Preisnachlässe für Familien und auch für Fahrgäste, die ihre Brocken-Tickets entweder online erwerben oder erst in den ruhigeren Nachmittagsstunden auf den Brocken fahren möchten.
Der reduzierte Zugbetrieb bedeutete im ersten Halbjahr 2021 auch Kurzarbeit für einen Großteil der Belegschaft. Betroffen waren hiervon insbesondere der Betriebs- und Verkaufsdienst, aber auch Mitarbeiter aus allen anderen Bereichen der HSB. Dennoch setzte das Unternehmen die Instandhaltung seines Fuhrparks ohne Unterbrechung fort. Insgesamt wurden in 2021 an acht Dampflokomotiven, zwei Triebwagen – darunter auch der historische „T1“ von 1933 - und drei Reisezugwagen in externen Werken sowie in der eigenen Fahrzeugwerkstatt in Wernigerode Untersuchungen und Bedarfsinstandsetzungen durchgeführt. An weiteren vier Dampflokomotiven, zwei Triebwagen sowie weiteren Reisezugwagen wurden die entsprechenden Arbeiten bereits begonnen. Bei einem dritten Triebwagen, dem 187 012, wird die in Hennigsdorf bei Berlin erfolgte Generalinstandsetzung in den kommenden Monaten abgeschlossen. Darüber hinaus steht jetzt durch den Einbau eines Heizkessels eine weitere Diesellokomotive als Notreserve für Personenzüge in der kalten Jahreszeit zur Verfügung. Durch die kontinuierliche Fortführung der Maßnahmen hat sich die angespannte Fahrzeugsituation, die in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres noch zu einzelnen Zugausfällen und Busersatzverkehren geführt hatte, für den kommenden Sommerfahrplan mittlerweile leicht entspannt. Allerdings wird die HSB auch hier noch nicht auf den zeitweisen Einsatz einer Diesellokomotive im Brockenverkehr verzichten können.

Auch im Bereich der Infrastruktur setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr wichtige Projekte fort. So kam mit Blick auf die zukünftige Instandhaltung der beliebten Dampflokomotiven der Bau der neuen Dampflokwerkstatt in großen Schritten voran. Die Eröffnung und Inbetriebnahme des seit ihrer Gründung im Jahre 1991 größten Bauprojekts der HSB erfolgen noch in der ersten Hälfte dieses Jahres. Anschließend beginnen die Arbeiten für die touristischen Einrichtungen des Neubaus. So ist vorgesehen, die durch das Land Sachsen-Anhalt finanziell unterstützte Gestaltung des Außenbereichs als Lern- und Erlebnisgelände bis zum Herbst dieses Jahres abzuschießen, die Gestaltung des Innenbereichs und damit die Öffnung für den Besucherverkehr folgt bis zum Jahresende.

In 2021 erneuerte die HSB zudem ihre Gleise auf einer Länge von 1.950 Metern und führte auf insgesamt 5.300 Metern Gleisstopfarbeiten durch. Ebenfalls sanierte das Unternehmen mehrere Durchlässe, drei Bahnübergänge, das Dach des Empfangsgebäudes im Bahnhof Steinerne Renne sowie diverse Sozialräume für die Mitarbeiter. Vor dem Abschluss steht die Sanierung eines in Wernigerode in direkter Nachbarschaft zur Verwaltung erworbenen Gebäudes, in dem zusätzlich benötigte Büroräume entstehen werden. Darüber hinaus führte die HSB im gesamten Jahresverlauf weitere umfangreiche Instandhaltungsarbeiten an ihren betrieblichen Anlagen durch. Auch wurden die Vorbereitungen für die geplante Errichtung von technischen Bahnübergangssicherungen im Stadtgebiet von Wernigerode vorangetrieben. Für dieses Jahr sind außerdem die Erneuerung des Bedienplatzes für das elektronische Stellwerk in Nordhausen, die Installation eines digitalen Funknetzes sowie Einbau neuer Gleise auf einer Länge von über 2.900 Metern vorgesehen. Geplant sind außerdem Sanierungsarbeiten am Empfangsgebäude des Bahnhofs Brocken sowie die Fortsetzung der Renovierungsmaßnahmen am Empfangsgebäude des Bahnhofs Steinerne Renne.

Ungeachtet der Pandemie und der unumgänglichen Kurzarbeit lief im vergangenen Jahr ebenfalls der Generationswechsel bei der HSB und ihren über 270 Mitarbeitern weiter auf Hochtouren. Er wird auch im laufenden Jahr mit zahlreichen geplanten Neueinstellungen fortgesetzt. Dabei sucht das Unternehmen weiterhin insbesondere Fachkräfte für den Fahrbetrieb sowie ingenieurtechnischen und kaufmännischen Nachwuchs. Während im vergangenen Jahr drei Auszubildende ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen haben, kommen im laufenden Jahr wieder insgesamt sechs Berufsstarter in den Ausbildungsberufen Industriemechaniker, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Kaufmann/-frau für Verkehrsservice hinzu. Aktuell bildet das Unternehmen sechzehn Lehrlinge aus. Seit 1997 haben bereits 75 junge Menschen ihre Ausbildung bei der HSB erfolgreich abgeschlossen. Trotz der durch Corona erheblich erschwerten Rahmenbedingungen konnten darüber hinaus auch alle wichtigen internen Aus- und Weiterbildungen durchgeführt werden. Neu ist die zum Jahresende 2021 mit vier zusätzlichen Mitarbeitern zur Optimierung der innerbetrieblichen Kommunikations- und Abwicklungsprozesse eingerichtete Servicestelle. Über die digitalen Informationskanäle des Unternehmens können hierdurch beispielsweise Fahrgäste jetzt noch schneller und genauer über störungsbedingte Fahrplanabweichungen informiert werden.


Die bewährte „Solidargemeinschaft“ der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen, die auf Grundlage der seit 2021 gültigen Verkehrsverträge Aufgabenträger für den Betrieb auf den HSB-Strecken sind, sowie der neun kommunalen Gesellschafter bildet auch zukünftig die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Eisenbahn und Tourismus. Angesichts der von Bund und Ländern bereits umgesetzten Lockerungen bei den bisherigen pandemiebedingten Einschränkungen und der allgemeinen politischen Weltlage blickt die HSB als touristische und verkehrliche Klammer des Harzes verhalten optimistisch auf die bevorstehende Sommersaison. Beibehalten werden dabei neben einer großen Produktvielfalt für Besucher und Einheimische auch die begrenzten Kontingente für Brockenfahrten, um gemäß der auch weiterhin gültigen Hygienevorschriften Überfüllungen der Züge zu vermeiden.

Wasserstoff als Alternative zur Steinkohle für Dampfloks der HSB?

Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie wurden vorgestellt

Donnerstag, 24. Februar 2022

Bietet die Verwendung von Wasserstoff eine mögliche Alternative zur Verfeuerung von Steinkohle in den Dampflokomotiven der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB)? Dieser und weiterer Fragen geht eine vom Landkreis Nordhausen initiierte und von der HSB mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Thüringen bei der Hochschule Nordhausen beauftragte Machbarkeitsstudie nach, die heute in den Räumen der Hochschule offiziell vorgestellt wurde.


Sie prägen noch heute das tägliche Erscheinungsbild des insgesamt 140,4 km umfassenden Streckennetzes der Harzer Schmalspurbahnen: Die kohlegefeuerten Dampflokomotiven der HSB. Zum einen als wichtiges Traktionsmittel für die jährlich rund 1,1 Millionen Fahrgäste, zum anderen aber auch als besonderes touristisches Aushängeschild für die gesamte Harzregion. Doch wie kann der Betrieb mit den beliebten Lokomotiven auch zukünftig aufrechterhalten werden, sollte der benötigte Brennstoff aufgrund des politisch in vielen Bereichen angestrebten Kohleausstiegs einmal nicht mehr verfügbar sein? Wäre hier die Verwendung von Wasserstoff oder anderen Brennstoffen eine Alternative?


Antworten darauf gibt die heute von Prof. Dr.-Ing. Rainer Große vom Lehrstuhl für Energiewirtschaft der Hochschule Nordhausen vorgestellte Machbarkeitsstudie zum Umbau von kohlegefeuerten Loks auf die Verwendung von Wasserstoff. Die HSB hatte die Studie als kommunales und länderübergreifend tätiges Bahnunternehmen vor dem Hintergrund der von Landkreis Nordhausen seit mehreren Jahren verfolgten Zielsetzung, die Attraktivität des ÖPNV und seiner Nutzerzahlen zu erhöhen und dabei gleichzeitig Schadstoffemissionen zu reduzieren, in Auftrag gegeben. Im Ergebnis der umfassenden Untersuchungen konnte dabei zunächst festgestellt werden, dass ein direkter Austausch des Brennstoffs Steinkohle gegen Wasserstoff aufgrund der geringen Energiedichte des Gases ausscheidet. Die hierdurch erforderlichen großen Tankvolumen könnten weder in den historischen Lokomotiven noch in den Zügen bereitgestellt werden.


Darauf aufbauend analysierte die Hochschule verschiedene Lösungseinsätze, um den Wirkungsgrad des Wasserstoffs zu erhöhen. Im Zuge eines damit einhergehenden Technologiewechsels wäre der Einsatz des Gases beim Antrieb der Lokomotiven zwar technisch mittels Hydraulik, Druckluft oder generatorerzeugten Dampfes möglich. Einschneidende Veränderungen des Erscheinungsbildes sowie der klassischen Geräusch- und Geruchskulisse der denkmalgeschützten Lokomotiven führten aber letzten Endes auch zum Verlust des besonderen historischen Charakters der betagten Maschinen.
Vor diesem Hintergrund prüften die Experten der Hochschule Nordhausen über den Wasserstoff hinaus auch den Einsatz alternativer erneuerbarer Brennstoffe, welche die traditionelle Antriebsart und den Charakter der Dampflokomotiven nicht verändern. Mit Blick auf die benötigte Energiedichte und die vorhandenen Speicherkapazitäten wurden dabei Brennstoffe in fester, flüssiger und gasförmiger Form in Betracht gezogen. So wurde beispielsweise der Einsatz von Pflanzenöl oder synthetischem Methanol untersucht. Auch die jeweilige Verfügbarkeit am Markt sowie die Wertschöpfung für die Region spielten bei den Überlegungen eine wichtige Rolle.

Schlussendlich kommen die Ersteller der Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis, dass die Verwendung erneuerbarer Brennstoffe aus unterschiedlichen Gründen die vergleichsweise meisten Vorteile bietet. An erster Stelle steht hierbei der Einsatz von sogenannter Pyrolysekohle, die je nach Verwendung auch als Pflanzen- oder Biokohle bezeichnet wird. Sie wird aus der thermischen Behandlung von Biomasse gewonnen und kann in Brikettform in den Feuerbüchsen der Harzer Dampflokomotiven zur Dampferzeugung mit einem ähnlichen Heizwert wie die bisher genutzte Steinkohle verfeuert werden. Um weitere Erkenntnisse über den Einsatz des derzeit allerdings noch wesentlich teureren Brennstoffs zu gewinnen, hat die HSB bereits eine Folgestudie bei der Hochschule in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse möglicherweise schon bald vorliegen. Perspektivisch ist seitens des kommunalen Bahnunternehmens auch eine praktische Erprobung von Pyrolysekohle im Alltagsdienst der Dampflokomotiven vorgesehen.

Die Suche nach möglichen Alternativen zur Steinkohle reiht sich nahtlos in die bislang umgesetzten Maßnahmen der HSB zur Absicherung der Zukunft des Unternehmens und des aus touristischen wie wirtschaftlichen Gründen für die gesamte Harzregion so wichtigen Dampfbetriebes ein. Insgesamt verfügt das Bahnunternehmen über 25 Dampflokomotiven der Baujahre 1897 bis 1956, die jedoch derzeit nicht alle einsatzfähig sind.